Die Reise der Zugvögel ist für mich in vielerlei Hinsicht ein berührendes Sinnbild. Weltweit sind jährlich 50 Milliarden Vögel auf Wanderung. Manche Arten überqueren ganze Kontinente und fliegen tausende Kilometer weit. Für diese Reise nehmen sie ungewöhnliche Gefahren und Herausforderungen auf sich. 

Um diese zu meister, fliegen manche in Formationen. Das spart Kraft, da die Vögel den Windschatten des vorausfliegenden Tieres nutzen können. An der Spitze wechseln sich die Tiere ab.

Ich glaube daran, dass wir uns zwar nach Sicherheit und Stabilität sehnen, aber genauso auch die Bewegung, die Herausforderung und das Wachsen suchen. Wir haben einen natürlichen Überlebenswillen, der es uns möglich macht, im übertragenen Sinne Hunger, Gegenwind und Flauten zu überstehen. In Krisen mobilisieren wir alle unsere Kräfte. 

Manchmal gehen sie uns unterwegs aus oder wir verlieren die Orientierung. Oder wir haben alleine keine Antworten auf unsere Fragen. Dann sind wir darauf angewiesen, mal im Windschatten unserer Freunde zu fliegen oder uns dem Schutz der Gruppe anzuschließen und der Schwarmintelligenz zu vertrauen.