Für die tiefe Verbundenheit und Liebe zu anderen Menschen, für meinen fühlenden und wissenden Körper, für das Wissen darum, daß sich innere Arbeit lohnt. Für die Möglichkeit, mein Leben lang dazu zu lernen.
Ich schätze wahrhaftigen Kontakt und wenn Menschen Ihre Masken abnehmen und sich wirklich zeigen können. Ich mag das Verlassen und Hinterfragen vorgefertigter Schubladen und Denkmuster.
noch mehr ins Sein zu kommen, raus aus dem Tun
die wirklich hohen Berge, der raue Fels, das spüren meiner Kraft und die der Natur
Handwerkeln - Kochen - Musik, insbesondere die Polyphonie des georgischen Gesangs - Spaziergänge - Freunde treffen
Aus meiner Sicht nehmen wir unsere Geschichte immer mit. Sie hat uns geprägt und ist ein Teil von uns. Es geht also bei Therapie nie darum, alles endlich los zu werden, ein komplett neuer Mensch zu sein. Aber wir können unsere Geschichte integrieren lernen, so dass sie uns nicht mehr dominiert. Wir können lernen, nach und nach aus dem “Überleben” auszusteigen und ein erfüllteres, freieres, aktiv gestaltetes Leben zu führen, lebendige und liebevolle Beziehungen und Freundschaften zu erfahren. Wir können lernen, starke Gefühle zu halten und zu durchleben, ohne von ihnen überwältigt zu werden oder sie abspalten zu müssen.
Heilung ist für mich die Integration meiner Geschichte und das Ablegen von alter Identifikation über den Schmerz und das Drama. Heilung heißt für mich, mit mir selbst ins Mitgefühl gehen zu können und mich selbst begleiten zu können und/oder um Hilfe zu bitten. Heilung heißt, nicht mehr ohnmächtig, in mir gefangen und ausgeliefert zu sein, sondern mich verbunden zu fühlen mit mir selbst und der Welt um mich herum. Und wenn dies mal nicht gelingt, die Zuversicht und das Wissen zu haben, dass alles in Bewegung ist, im Prozess, und dass es sich nur so existenziell anfühlt, aber es heute nicht mehr lebensbedrohlich ist.
Mir selbst war lange nicht klar, wie wenig Verbindung und Bewusstheit ich für meinen Körper hatte. Klar, manchmal tut er weh und macht nicht das, was er soll, aber ein wirkliches tiefes, verbundenes Empfinden von Kraft, Richtung, Bewegung, Durchlässigkeit war mir unbekannt. So hörte ich mich nach meiner ersten eigenen Woche im „erfahrbaren Atem“ sagen: „Hey Leute, ich habe Beine!“, und das war revolutionär. Ich wusste nicht nur, ich habe Beine, sondern ich füllte meine Beine aus, ich war meine Beine, ich verkörperte sie. Für mich war dieser Weg in die Verkörperung nach 5 Jahren chronischer Schmerzerkrankung sowas wie eine Wiedergeburt. Als hätte ich meinen bis dahin brav mehr oder weniger durchhaltenden und vor sich hin funktionierenden aber total steifen Körper nochmal neu laufen lernen lassen. Zudem entdeckte ich meinen Körper und dessen Empfindungen als einen Anker im Hier und Jetzt.